terraplasma und TUM entwickeln mit „CAPbot“ Prototypen eines mobilen Reinigungsroboters mit plasmaaktiviertem Nebel

Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts werden unter dem Namen „CAPbot“ die terraplasma GmbH und der Lehrstuhl für Medizintechnische Materialien und Implantate der Technischen Universität München (TUM) eine neuartige Plattformtechnologie zur bodengebundenen Desinfektion entwickeln. Ziel ist die Integration einer Kaltplasmaquelle in ein automatisiertes Wischrobotersystem zur Anwendung in hochsensiblen Umgebungen wie Kliniken, Lebensmittelverarbeitung, Pharma- und Kosmetikindustrie sowie öffentlichen Einrichtungen.

Hintergrund: Chemiefreie Desinfektion als Teil der Green Economy

Angesichts der EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit (Chemicals Strategy for Sustainability CSS) und der damit einhergehenden Forderung nach einem reduzierten Einsatz umweltschädlicher Substanzen gewinnen alternative Desinfektionsmethoden zunehmend an Bedeutung. Herkömmliche chemische Desinfektionsmittel – darunter Biozide wie Triclosan – sind nicht nur mit Risiken für Umwelt und Gewässer verbunden, sondern fördern auch die Resistenzbildung pathogener Mikroorganismen.

Die entwickelte Technologie setzt daher gezielt auf plasmaaktivierten Nebel – ein Gemisch aus reaktiven Spezies, das durch die Kombination von kaltem atmosphärischem Plasma (Cold Atmospheric Plasma CAP) und mikrofeinem Wassernebel erzeugt wird. Diese Methode ermöglicht eine materialschonende, rückstandsfreie und effektive Inaktivierung mikrobieller Kontaminationen – ganz ohne den Einsatz klassischer Chemikalien.

Technologischer Ansatz: Plasmanebel im automatisierten Einsatz

Die im Rahmen eines vorangegangenen DBU-Projekts in 2024 entwickelten Grundlagen zur Erzeugung von Plasmanebel werden nun in eine mobile Roboterplattform überführt. In Vorversuchen zeigte sich, dass durch die Plasma-Wassernebel-Kombination eine bakterielle Keimreduktion von bis zu 5 log-Stufen (99,999 %) in nur 5–10 Sekunden erreicht werden kann – ohne signifikante Materialdegradation.

Wissenschaftlich besonders relevant ist, dass die Plasmaspezies nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren und Pilze wirksam sind – bei gleichzeitig sehr geringer Wahrscheinlichkeit für Resistenzbildungen, wie sie bei chemischen Bioziden beobachtet werden.

Der Reinigungsroboter ist als Prototyp modular aufgebaut und kombiniert Navigationsintelligenz mit adaptiver Dosierung des Plasmanebels. Die Lösung ist skalierbar und perspektivisch auch für größere Flächen im industriellen Maßstab denkbar.

Ausblick: Plasmaanwendung im hygienekritischen Umfeld

CAPbot illustration
So könnte der CAPbot als Seriengerät aussehen

„Unsere Forschung zeigt, dass plasmaaktivierter Nebel nicht nur eine wirksame Alternative zu chemischen Desinfektionsmitteln darstellt, sondern auch ein wichtiger Baustein für nachhaltige, sichere Hygienekonzepte sein kann“, betont Dr. Julia Zimmermann, Geschäftsführerin der terraplasma GmbH. „Besonders in Bereichen mit erhöhtem Infektionsrisiko und gleichzeitigem Nachhaltigkeitsanspruch bietet unser Ansatz enormes Potenzial.“

Die Erkenntnisse des Projekts sollen anschließend in weiterführende Entwicklungsschritte, Feldtests und eine mögliche Produktzulassung überführt werden.

Pressemitteilung

terraplasma fokussiert sich auf innovative Wasseraufbereitung mit patentierter Kaltplasma-Technologie

Garching bei München, 21. März 2025 – Morgen ist Weltwassertag: Ziel dieses von der UNESCO 1993 ins Leben gerufenen Aktionstages ist es, auf die Bedeutung des (sauberen) Wassers als wichtigste Lebensgrundlage für die gesamte Menschheit aufmerksam zu machen. Wasser ist eine begrenzte und zunehmend knapper werdende Ressource. Bereits jetzt sind rund 785 Millionen Menschen von akuter Wasserknappheit betroffen. Die Verfügbarkeit und Qualität von Wasser ändert sich aktuell dramatisch aufgrund des Bevölkerungswachstums, des Klimawandels und wird stetig zur größten Herausforderung für uns Menschen. Gute Gründe für die terraplasma GmbH, ihren strategischen Fokus verstärkt auf das große Themenfeld der Wasseraufbereitung auszurichten und seine Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.

Weiterlesen »
Pressemitteilung

terraplasma entwickelt Demonstrator zur Wasserbehandlung mit Kaltem Plasma in industriellem Maßstab

Vor einigen Monaten konnten die Kaltplasma-Pioniere der terraplasma GmbH im Rahmen einer Wasserbehandlung zeigen, dass es mit ihrer hochwirksamen Technologie möglich ist, die sog. „Ewigkeitschemikalien“ (PFAS Per- und polyFluorierte AlkylSubstanzen) im Trinkwasser zu reduzieren. Im Rahmen einer von ESA Spark Funding (https://www.esa-technology-broker.it/spark-funding/) geförderten Forschungsstudie will das Unternehmen seine Forschung ausweiten und eine Wasseraufbereitungsanlage mit deutlich leistungsfähigerer Durchflussrate entwickeln. Unter dem Projektnamen „Plasma Pure Water“ zielt terraplasma auf die Fertigstellung einer größeren Demonstrationsanlage ab, die mit mindestens 100 Litern pro Minute die Anforderungen von großen Haushalten und kleineren Industrieanwendungen erfüllen soll. Ein erster Prototyp namens „tpWater“ wird bereits umfangreich getestet und optimiert.

Weiterlesen »